Nachhaltigkeit und Ökologie bei Minihäusern.
Doch wie grün ist das „Green Home Living“ in den kleinen Häusern wirklich?
Wir sind dieser Frage nachgegangen und beantworten anschließend wie groß der ökologische Fussabdruck für die Minihäuser tatsächlich ist.
Wie autark lässt es sich in einem Tiny-House tatsächlich wohnen?
„Autarkie“ beschreibt die wirtschaftliche Unabhängigkeit eines Privathaushaltes, durch die vollständige oder teilweise Selbstversorgung.
Autarkie & kleines Wohnen ist nun für alle erlebbar!
Bildquelle: ECOCAPSULE
Material und Baustoffe: Kommen oftmals direkt aus der Natur. Holz, Ton, Lehm, Kork und Kalk zählen dabei zu den beliebtesten Materialien. Die Wahl von nachhaltigen Baustoffen ist entscheidend. Wie bei einem normalen Haus auch, hat der Bauherr bei einem Tiny House durchaus die Möglichkeit zwischen unterschiedlichen Bauweisen zu wählen. Ökologische Baustoffe zeichnen sich nicht nur durch eine umweltfreundliche Anwendung, sondern auch durch Umweltfreundlichkeit in der Herstellung aus. Kunststoffe auf Rohölbasis, Lacke, Dämmwolle, Sand und Kies sollten demnach vermieden werden. Natürliche Dämmmaterialien, Naturfarben sowie Klebstoffe auf Pflanzenbasis und ohne Lösungsmittel und auch mehrfachisolierte Holzfenster können dagegen bedenkenlos verbaut werden. Bei Planung oder dem Kauf eines Tiny-Houses sollte man den Hersteller gezielt Fragen welche Materialien zum Einsatz kommen und sich für die nachhaltigeren Varianten zu entscheiden. Dies mag zwar ein wenig teurer sein, aufgrund der geringen Größe der Tiny Houses fallen die höheren Materialkosten allerdings meist nicht allzu stark ins Gewicht.
Die Energieversorgung eines Mikrohauses
Wegen der Chance auf staatliche Förderungen statten viele Besitzer Tiny Houses mit Solarzellen aus. Bildquelle: greenhomescout.de/property/greenakku/
Die Energieeinsparverordnung (EnEV) gibt unter anderem an, wann ein sogenannter Energieausweis für ein Gebäude erforderlich ist. Gebäude mit bis zu 50 m² Nutzfläche sind laut § 16 Abs. 5 EnEV von der Pflicht, über einen eigenen Energieausweis zu verfügen, ausgenommen. Das betrifft also so gut wie alle Tiny Houses. Langfristig zahlt es sich finanziell oft stärker aus, nachhaltig zu bauen. So bleiben die laufenden Energiekosten niedrig und gegebenenfalls können Sie sogar staatliche Förderungen in Anspruch nehmen. Die KfW-Bank greift Ihnen beispielsweise unter die Arme, wenn Sie Ihr Minihaus als Passivhaus, inklusive guter Dämmung und Wärmeaustauschern, errichten.
Die Wasserversorgung: Aufgrund diverser staatlicher Vorgaben im Baurecht ist in Deutschland leider nur eine Teilautarkie im Tiny House möglich. Das Baurecht gibt vor, dass Gebäude grundsätzlich an die Kanalisation angeschlossen sein müssen. Kreisläufe schaffen und Regenwasser nutzen: Steigende Abwassergebühren, mehr Trockenperioden–Wasser ist eine wertvolle Ressource, trotzdem verbraucht jede Person jährlich 14.000 Liter Trinkwasser und zwar nur fürs Klospülen! Daneben fallen unzählige Liter Regenwasser ungenutzt auf‘s Dach. Es lassen sich also durchaus Kreislaufsysteme für Regenwasser und Grauwasser schaffen. Zum Schutz der Ressource Wasser und für eine höhere Selbstversorgung.
Geringere Wohnfläche bedeutet dieses auch geringere CO2-Emission?
Auch wenn es (noch) keine gesetzliche Definition der Wohnraumgröße bei einem Tiny House gibt, so haben die meisten dieser Häuser selten mehr als 30 Quadratmeter Wohnraum. Häufig sind es sogar deutlich weniger. Somit ergibt sich bereits aufgrund der kleineren Größe eine deutlich geringere CO2-Emission. Zusätzlich sollen viele der Häuser nach Möglichkeit ohne elektrischen Strom von außen oder ohne einen direkten Wasseranschluss funktionieren. Durch Solarzellen auf dem Dach und auch durch Kompost-Toiletten können Strom- und Wasserverbrauch in einem Tiny House geschickt minimiert werden. Die größere Verbreitung von Tiny Houses könnte den Wohnungsmangel in manchen Großstädten effektiv bekämpfen. und somit auch für einen deutlich geringere CO2 Emission sorgen.